Bereitschaftskommandant Hauptbrandinspektor Friedrich Ploiner zieht eine abschließende Bilanz und berichtet vom Katastrophenhilfsdienst (KHD) Einsatz bei Hirschwang im Bezirk Neunkirchen.

KHD-Einsatz Hirschwang

Am Freitag, 29. 10. Um 13.38 Uhr wurde das Bezirksfeuerwehrkommando informiert, dass die Tullner KHD Bereitschaft am Samstag einen KHD-Zug zum Waldbrand in Hirschwang stellen muss.

Nachdem um 15.20 Uhr der Landesführungsstab den Bereitschaftskommandanten telefonisch über die voraussichtliche Zusammensetzung der KHD-Einheit informierte, wurde von HBI Ploiner folgende Einteilung getroffen: der 5. Zug (AFKdo Klosterneuburg) stellt das Zugskommando, die Versorgung und vier TLF Gruppen, der 6. KHD-Zug ergänzt die Einheit mit einem TLF und zwei Fahrzeugen mit Tragkraftspritzen. Das angeforderte Vorkommando wird vom Bereitschaftskommandanten und dem Einsatzleitfahrzeug der FF Michelhausen gestellt.

Eingesetzt:

  • FF Michelhausen (KDOF)
  • FF Klosterneuburg (ELF, TLF 4.000)
  • FF Ma. Gugging (VF)
  • FF Weidling (TLF 2000)
  • FF Kierling (TLF 2.000)
  • FF Kritzendorf (HLF 3)
  • FF Ma. Gugging (VF, MTF)
  • FF Judenau (HLF 3)
  • FF Königstetten (HLF 1)
  • FF St.Andrä-Wördern (BLF, MTF)

Um 5.00 Uhr früh rückte die Einheit mit 70 Feuerwehrmitgliedern in das Einsatzgebiet aus. Von der örtlichen Einsatzleitung in Hirschwang wurden dem KHD-Zug folgende Aufträge übertragen: Ein TLF stellt den Brandschutz bei der Betankung durch die Mobile Tankstelle am Landeplatz der Polizeihubschrauber, zwei TLF führen die Befüllung der Löschwasserbehälter am „Absprungplatz“ für die zwei Black-Hawk Hubschrauber des Bundesheeres durch, wobei mittels drei Tragkraftspritzen Löschwasser aus der Schwarza zu den TLF gepumpt werden.

Sämtliche Mannschaft – incl. Vorkommando und Versorgungsgruppe – wird in Gruppen zu sechs Feuerwehrmitgliedern eingeteilt, welche die Befüllung der Löschwasserbehälter vornehmen. Bedingt durch den äußerst anstrengenden Ablauf der Betankung wurden die vorne eingesetzten Gruppen im Takt von 15 Minuten abgelöst.

Die Befüllung eines Behälters dauerte ca. 1 ½ Minuten, wobei – außer bei mehreren Tankstopps – die Hubschrauber von 08:00 Uhr bis 17:30 durchgehend geflogen wurden. Unsere Mannschaft kam so auf ca. 175 Befüllungsvorgänge (!)

Die Versorgungsgruppe übernahm laufend die Zufuhr von Treibstoff und die Verteilung von Getränken und Speisen, das Mittagessen wurde dann für alle an den drei Absprungplätzen für Polizei und Bundesheer eingesetzten Einsatzkräften (Piloten, Bodenpersonal, Bergrettung und Feuerwehr) ausgegeben.

Bei den Befüllungsvorgängen kam es leider auch zu zwei Verletzten Feuerwehrmitgliedern, welche vom FMD erstversorgt wurden um vom Roten Kreuz zur Untersuchung ins Krankenhaus Wr. Neustadt gebracht wurden. (Die Verletzungen stellten sich aber als nicht zu schwer heraus, die beiden FW-Mitglieder konnten am Nachmittag wieder zu ihren Feuerwehren zurückkehren)

Zu einer Schrecksekunde kam es, als eine der eingesetzten Tragkraftspritzen plötzlich lichterloh brannte, aber nachdem der Zugskommandant ABI Gutenthaler vorsorglich schon zu Beginn an eine zusätzliche Wasserversorgung als „Back-Up“ aufbauen hatte lassen, kam es zu keiner Unterbrechung der Löschwasserversorgung.

Die örtliche Bevölkerung zeigte ihre Wertschätzung für die eingesetzten Einsatzkräfte: laufend kamen Getränkespenden und hausgemachte Mehlspeisen, eine örtliche Pizzeria brachte 15 Pizzen als Geschenk vorbei!