In den Vormittagsstunden des 23.10.2010 kollidiert auf der neuen S33-Donaubrücke „St. Georg“ in Fahrtrichtung St. Pölten ein PKW mit einem Schadstofftransporter. Die Fahrzeuge stellen sich quer, beide Lenker sind verletzt, eine unbekannte Flüssigkeit tritt aus! Doch damit nicht genug – durch schaulustige Autofahrer ereignet sich auf der Gegenfahrbahn eine Massenkarambolage mit mehreren Verletzten, aufgrund des dichten Morgenverkehrs und einiger undisziplinierter Autofahrer kommt es sofort zu einem undurchdringlichen Stau auf beiden Fahrspuren und dem Pannenstreifen. So lautete die spektakuläre Übungsannahme für die Großeinsatzübung von Freiwilliger Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und ASFINAG auf der brandneuen S33-Donaubrücke, welche bereits am 31.10.2010 für den Verkehr freigegeben werden soll. intensiv Gedanken über wahrscheinliche Einsatzszenarien Bereits im Vorfeld hatten sich die Übungsausarbeiter von der ASFINAG und allen beteiligten Blaulichtorganisationen intensiv Gedanken über alle wahrscheinlichen Einsatzszenarien auf der neuen Schnellstraßenbrücke gemacht. Die Vorgaben, welche aus dem Alarmplan für die Brücke resultieren, sollten daher bei der Großeinsatzübung einer ersten „Belastungsprobe“ unterzogen werden. Ziel der Übung war daher vor allem das Zusammenspiel der verschiedenen Einsatzorganisationen sowie div. Taktiken, wie das Vorrücken durch einen Staubereich oder das auffangen von austretenden Schadstoffen in dem komplexen Entwässerungssystem der Donaubrücke, zu testen. pünktlicher Übungsbeginn Um Punkt 10:00 Uhr beginnt die Übung: Ein Übungsdarsteller ruft via Notrufsäule die ASFINAG-Überwachungszentrale Kaisermühlen um Hilfe an. Der zuständige Disponent informiert umgehend die Alarmzentralen von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei. Nur wenige Augenblicke später setzt sich ein Großaufgebot an Einsatzkräften in Marsch: 160 Feuerwehrleute mit 27 Fahrzeugen, 36 Sanitäter und Notärzte sowie 8 Beamte der Polizei rücken aus. die ersten Feuerwehren treffen am Einsatzszenario ein Vor Ort wird auf der Richtungsfahrbahn St. Pölten von der ersteintreffenden Freiwilligen Feuerwehr Grafenwörth sofort der austretende gefährliche Stoff erkannt und eine entsprechende Absperrung samt mehrfachen Brandschutz errichtet. Auch die beiden Verletzten können von der Feuerwehr rasch aus dem Gefahrenbereich gebracht werden. Für die Bekämpfung des austretenden Schadstoffs (simuliert durch Löschwasser) müssen jedoch schwerere Geschütze aufgefahren werden: Der Schadstoffzug der Freiwilligen Feuerwehr Krems, unterstützt von der Schadstoffgruppe des AFKDO Kirchberg/Wagram, muss mittels gasdichten Schutzanzügen zunächst die austretenden Flüssigkeiten aufhalten und anschließend die Leck geschlagenen Fässer abdichten und umladen. Besonders beim aufhalten der austretenden Flüssigkeit ist dabei Eile geboten! Gelangt der Schadstoff in die Entwässerungskanäle der Brücke ist eine Kontaminierung der Umwelt kaum noch aufzuhalten! der Staubereich stellt Problem für die Feuerwehren dar Währenddessen kämpft sich auf der Richtungsfahrbahn Wien die Freiwillige Feuerwehr Traismauer durch den Staubereich. Durch die vollständige Blockade aller Fahrstreifen bleibt den Helfern aber schlussendlich nichts anderes übrig als mit ihrem Gerät zu Fuß durch den Stau zur Einsatzstelle vorzurücken. Auch der zeitgleich eintreffende Rettungsdienst muss zunächst mit Personal und Gerät durch den Staubereich dringen um dann mit Unterstützung der Feuerwehr die mehr als 10 Verletztendarsteller versorgen und abtransportieren zu können. Die besondere Herausforderung dieses Szenarios bestand darin, Fahrzeuge, Mannschaft und Gerät von Feuerwehr und Rettung so einzusetzen, dass man sich einerseits bestmöglich unterstützen kann aber sich auch andererseits nicht gegenseitig im Weg ist. Hier war ein ausgeklügeltes Raumkonzept für die Aufstellung der Einsatzfahrzeuge und den Aufbau der Arbeitsbereiche gefragt. nach 2 Stunden konnten die Übungsziele erreicht werden Bereits 2 Stunden später fand der Spuk mit der Erreichung aller Übungsziele auch schon wieder sein Ende. Noch vor Ort wurde eine Abschlussbesprechung aller Führungskräfte zur Übung abgehalten und dabei noch kleinere Verbesserungspotentiale in Taktik und Technik aufgezeigt. „Mit dem Ergebnis der ersten gemeinsamen Einsatzübung aller Blaulichtorganisationen auf der neuen Donaubrücke können wir sehr zufrieden sein“ betont der Grafenwörther Feuerwehrkommandant Friedrich Ploiner, „Das Zusammenspiel aller Blaulichtorganisationen funktioniert, auch über 3 Bezirksgrenzen hinweg, ausgezeichnet!“ Besichtigung und Verköstigung in die neue Autobahnmeisterei der Asfinag in Jettsdorf Im Anschluss an die Einsatzübung waren dann noch alle teilnehmenden Blaulichtorganisationen und Behördenvertreter von der ASFINAG zum Mittagessen in die neu eröffnete Autobahnmeisterei Jettsdorf eingeladen. Stützpunktleiter Thomas Mayer freut sich bereits auf die gute Zusammenarbeit: „Auch wenn wir hoffen, dass es nie zu einem Unfall auf der brandneuen Verbindung von S5 und S33 kommen wird, ist es doch gut zu wissen, dass professionelle Hilfe rasch verfügbar ist“. Einsatzübung „St. Georgsbrücke“ Übungsszenario I Fahrtrichtung NORD: Massenkarambolage ( ca 10 Fahrzeuge) auf der St. Georgsbrücke mit einer auf 50 bis 80 m Länge blockierten Einsatzstelle, bis zu 20 Verletzte Personen. eingesetzte Feuerwehren: FF Grafenwörth FF Jettsdorf FF Gedersdorf FF Krems-Hauptwache (TLF3, WLF + WLA SST, MTF,) FF Feuersbrunn Übungsszenario II Fahrtrichtung SÜD: Verkehrsunfall LKW gegen PKW, mehrere Verletzte Personen, LKW ist mit unbekanntem Schadstoff beladen, Medium rinnt teilweise auf Fahrbahn aus. FF Traismauer FF Krems-Süd FF Krems-Hauptwache (KRF-S, SRF) FF Kamp Tag der offenen Tür Nach dem Tag der offenen Tür am Freitag, 29.10.2010 (ab 12:00 Uhr) und der offiziellen Eröffnung der neuen Donaubrücke am 30.10.2010 geht das neue Verbindungsstück der Schnellstraßen S5 und S33 im Laufe des Sonntag, 31.10.2010 in Vollbetrieb.