Zum dritten Mal binnen einer Woche wurde die Feuerwehr Grafenwörth in den frühen Morgenstunden (00:15 Uhr) des 18.03.2021 zur Rettung von Menschenleben alarmiert. Aber auch diesmal begann der Einsatz vergleichsweise harmlos: „Fahrzeugbergung, PKW über Leitschiene, S5 Richtung Krems Fels-Grafenwörth“ lautete die Alarmmeldung. Vor Ort bot sich dann jedoch ein Bild der Zerstörung, wie es selbst erfahrene Feuerwehrleute selten sehen.
Aus ungeklärter Ursache waren zwei PKW auf der S5 kollidiert. Während der eine PKW mit schweren Schäden auf der Autobahn zu Stehen kam, geriet der zweite Wagen in den Straßengraben, durchschlug den Wildzaun und landete mehrere hundert Meter weiter in einem Feld neben der Autobahn. Bei dem Crash wurden dem zweiten PKW zwei Reifen ausgerissen, beide Insassen erlitten schwere Verletzungen, hunderte Autoteile verteilten sich quer über beide Fahrspuren der S5.
Während eine Person von den Einsatzkräften bei deren Eintreffen bereits neben dem Auto angefunden werden konnte, hatte der Lenker weniger Glück: Schwer verletzt war er nicht mehr in der Lage den Fahrersitz zu verlassen. In Abstimmung mit dem Rettungsdienst bereitete die Feuerwehr Grafenwörth das hydraulische Rettungsgerät für den Einsatz vor.
Nach einer Lagebesprechung mit den Sanitätern konnte jedoch eine schnellere Lösung mit der Schaufeltrage der Feuerwehr gefunden werden, da sich beide Vordertüren zum Glück noch ohne schweres Gerät öffnen ließen. Unter Anleitung des Rettungsdienstes gelang es mehreren Feuerwehrleuten den Verletzten im Auto auf eine Trage zu hieven und seitlich herauszuziehen, anschließend wurde der Verletzte auf eine Vakuummatratze umgeladen und per Notarzthubschrauber C2 in ein Krankenhaus geflogen. Für die Dauer der Trümmerräumung und der Hubschrauberlandung wurde die S5 für den Verkehr in Richtung Krems gesperrt.
Die zweite verletzte Person wurde vom Rettungsdienst vor Ort versorgt und dann straßengebunden ebenfalls in ein Krankenhaus gebracht. Die Personen im anderen PKW hatten mehr Glück, überstanden den Unfall nahezu unverletzt. Nach Abschluss der Rettungsarbeiten und der polizeilichen Unfallaufnahme konnten Kräfte der Feuerwehr und der ASFINAG-Autobahnmeisterei rasch wieder eine Spur von Trümmern räumen und für den Verkehr freigeben.
Per Kran des Wechselladefahrzeuges wurde der weniger stark beschädigte PKW auf den Transportanhänger des Versorgungsfahrzeuges verladen und abtransportiert. Anschließend rückte die Feuerwehr von der Autobahn ab und fuhr direkt über Nebenstraßen zum angrenzenden Feld zu, wo der PKW gut 20m von der Autobahn entfernt zu Stehen kam. Per Kran war auch der zweiten PKW rasch verladen.
Beide Fahrzeuge wurden in Grafenwörth gesichert abgestellt und die Feuerwehr konnte wieder einrücken. Zurück im Feuerwehrhaus wurden noch die eingesetzten Geräte desinfiziert und die Fahrzeuge wieder aufgerüstet. Bereits zum zweiten Mal in dieser Woche erleben die freiwilligen Feuerwehrleute eine Nacht ohne Schlaf. Einsatzende: 04:00 Uhr