Der Begriff „Wunder“ ist zwar manchmal streitbar, beim Verkehrsunfall auf der S5 zwischen Grafenwörth und Fels am Abend des 07.04.2020 aber durchaus zutreffend. Beim Zusammenprall mehrerer PKW mit Teilen eines Klein-LKW wurde einem der Fahrzeuge bei voller Fahrt das Dach samt Windschutzscheibe abrasiert – verletzt wurde dabei niemand.

Aus unbekannter Ursache verlor der Lenker eines Klein-LKW auf der S5 Richtung Wien kurz vor Fels die Kontrolle über sein Fahrzeug und es begann zu schleudern. Nach Einschlag in die Leitschiene drehte sich das Fahrzeuge und katapultierte seine Ladung (eine größere Anzahl schwerer Stahlketten) über ca. 200m auf alle drei Spuren der Richtungsfahrbahn.

Ein nachkommender PKW konnte nicht rechtzeitig reagieren und fuhr in das oben beschriebene Chaos ein, wobei dessen Windschutzscheibe ausgerissen und das Dach bis knapp vor die Kopfstützen eingerissen und zusammengeschoben wurde. Mehrere nachfolgende PKW wurden in weiterer Folge von dem Trümmerfeld fahruntüchtig beschädigt.

Zur Sicherung der Unfallstelle und Bergung der schwer beschädigten Unfallfahrzeuge forderte die Autobahnpolizei daher die Unterstützung der Feuerwehr Grafenwörth an. Schon kurz nach der Alarmierung rückte eine Mannschaft ins Feuerwehrhaus ein, dort wurden sofort Schutzmasken gegen das Coronavirus angelegt und in gebotener Eile drei Fahrzeuge so besetzt, dass der 1m-Mindestabstand so gut wie möglich eingehalten werden konnte.

Vor Ort sicherte die Feuerwehr die Unfallstelle ab und richtete nach Rücksprache mit der Polizei sofort eine Sperre der gesamten Richtungsfahrbahn ein um die zahlreichen, weit verteilten Trümmer einzusammeln. Nach wenigen Minuten konnte die Überholspur dann wieder freigegeben werden.

Der schwer beschädigte PKW wurde per Kran des Wechselladefahrzeuges verladen. Der zwar nicht mehr fahrtüchtige, aber noch rollende Klein-LKW wurde dann per Kette an das Wechselladefahrzeug gehängt und (gelenkt und gebremst von einem Feuerwehrmann) zur nahen Abfahrt Fels/Wagram geschleppt und dort gesichert abgestellt, nachdem die Trümmer und Kettenteile auf die Ladefläche geladen wurden.

Gemeinsam mit der ASFINAG-Autobahnmeisterei wurde die Unfallstelle soweit möglich von Trümmern befreit. Die weiteren, leicht beschädigten PKW wurden später von einem Abschleppunternehmen abgeholt, die Feuerwehr konnte somit wieder ins Feuerwehrhaus zurückfahren.

Dort war dann neben den „üblichen“ Tätigkeiten, wie dem Betanken der Stromerzeuger, etc. noch besondere Vorsicht geboten beim Entsorgen der Einwegschutzmasken und desinfizieren der Ausrüstung bzw. der persönlichen Hygiene.