Stark gefordert waren die Grafenwörther Feuerwehrleute bei der Übung am 28.09.2019. Annahme war, dass auf einem Turmdrehkran einer Baustelle in Grafenwörth ein Arbeiter in ca. 32m Höhe verletzt zusammengebrochen ist. Wer jetzt denkt „klarer Job für eine Drehleiter“, der irrt! Diese enden normalerweise bei einer Höhe von ca. 23m.
Die Gruppe „Absturzsicherung“ der Feuerwehr (scherzhaft auch „Grafenwörther Bergrettung“ genannt) erhielt zunächst im Feuerwehrhaus eine Sicherheitsunterweisung und außerdem sprach man die grundlegende Taktik für die anstehende Menschenrettung durch.
Gesichert mit Fünfpunktgurten und jeder Menge Abseilequipment begaben sich die Feuerwehrleute dann zur Baustellen und auf den Kran. Schon der Antransport der Ausrüstung auf engen Wegen und steilen Böschungen gestaltete sich herausfordernd, der Aufstieg zur Krankanzel in 32m via Leitern war dann ebenfalls eine körperliche Herausforderung.
Der Rest der Ausrüstung wurde dann per abgeworfener Leine aufgezogen. Da die Leinen der Feuerwehr jedoch für eine solche Höhe zu kurz sind, musste auf einer Stehplattform mittig am Kran ein „Zwischenstopp“ eingelegt werden. Während die Kameraden ganz oben dann den imaginären Verletzten auf eine Korbschleiftrage verluden und einen Flaschenzug mit Umlenkrolle und Rücksicherung per Abseilachter errichteten, musste die Crew auf der Mittelplattform ein Übernahmekonstruktion bauen um die Trage die letzten Meter abseilen zu können.
Eine knappe Stunde nach Übungsbeginn war es dann geschafft und die Korbtrage war sicher am Boden angekommen. Abschließend wurde gleich vor Ort eine Nachbesprechung abgehalten und weitere Lösungsmöglichkeiten dieses Szenarios diskutiert. Die Feuerwehr Grafenwörth bedankt sich sehr herzlich beim Bauträger, Fa. GEDESAG und der ausführenden Firma Schütz GmbH für die sehr spannende Übungsmöglichkeit und die unkomplizierte Unterstützung!