Es sind nicht immer nur Verkehrsunfälle, die Feuerwehren im Rahmen einer technischen Hilfeleistung zu bearbeiten haben, auch zahlreiche andere Szenarien sind denkbar, wo Menschen aus höchster Not gerettet werden müssen. Daher waren einige eher spezielle Aufgabenstellungen Thema der Unterabschnitts-Ausbildungsübung vom 28.03.2014.
Als Übungsgelände konnte wieder einmal die Trocknungsanlage der Fa. Agrarservice Grafenegg gewonnen werden, welche auch gleich dankenswerterweise die Getränke für die Übungsteilnehmer übernahm. Außerdem informierten sich der Firmeninhaber Hr. Metternich und der technische Leiter Hr. Walter direkt vor Ort über Taktik und Technik der freiwilligen Feuerwehren.
Bei der ersten von vier Stationen war der brandneue Rettungstransportwagen des Roten Kreuzes Kirchberg/Wagram das zentrale Thema. Der Abschnittssachbearbeiter für den feuerwehrmedizinischen Dienst, Elmar Trittner, war mit dem Fahrzeug und einem Team des Roten Kreuzes angereist um die Technik der Gerätschaften und die taktischen Möglichkeiten vorzustellen.
An Station zwei mussten die Übungsteilnehmer unter Leitung von BI Jürgen Überraker mit verschiedenen Geräten eine Person retten, welche unter einer schweren Last begraben war. Die Teilnehmer konnten dabei ihre Kreativität spielen lassen – von der Südbahnwinde bis zum Wagenheber kamen verschiedenste Feuerwehrgeräte zum Einsatz.
Eine besondere Herausforderung stellte die Station drei mit Ausbilder BM Reinhard Widemann dar: Im Hauptgebäude der Trocknungsanlage war angenommen, dass eine Person durch einen schmalen Schacht abgestürzt ist. Die Teilnehmer mussten hier eine Leiterbrücke errichten und mittels Flaschenzug und Korbtrage die verletzte Person aus dem Schacht retten.
Übungsziel der vierten Station war dagegen, dass die Übungsteilnehmer „in die Luft gehen“: Mit der Teleskopmastebühne der Feuerwehr Langenlois unter der Leitung von BM Stefan Glock musste eine verunfallte Person vom Wartungssteg in 23m Höhe über dem Boden gerettet werden. Da für viele Kameraden ein solches Gerät noch weitgehend unbekannt war, beinhaltete die Station auch eine Erklärung der taktischen Möglichkeiten und Einsatzgrundsätze eines Hubrettungsgeräts.
Zum Abschluss der Ausbildungsübung lud Hr. Walter noch zu einem Rundgang durch die moderne Anlage und erklärte die Funktionsweise und die zahlreichen innovativen Einbauten. Die Mannschaft des Roten Kreuzes nahm außerdem noch die Gelegenheit wahr sich die Teleskopmastbühne genauer anzusehen. Der besondere Dank des Feuerwehrunterabschnitts Grafenwörth gilt der Fa. Agrarservice Grafenegg, den Kollegen vom Roten Kreuz Kirchberg/Wagram und den Kameraden der FF Langenlois.
Bilder und Text: M. Ploiner, FF Grafenwörth