Der Ausbildungsschwerpunkt 2013 der Grafenwörther Feuerwehren – Taktik und Technik im Brandeinsatz – erlebte am 02.11.2013 sein vorläufiges Highlight. Beim Verein „Ready4Fire“ konnte in Amstetten hautnah in echtem Feuer trainiert werden. Eine besondere Herausforderung für die Feuerwehren!
Nach dem Sammeln der Feuerwehren Grafenwörth, Feuersbrunn, Jettsdorf und Seebarn um 06:30 Uhr in Grafenwörth ging es mit Sack und Pack (ca. 1,5 Tonnen Ausrüstung, Atemschutzequipment, Bekleidung,…) nach Amstetten, wo zunächst im Feuerwehrhaus eine Theorieeinheit zum Verhalten von Bränden und extremen Brandsituationen vorgetragen wurde, gefolgt von einer Sicherheitseinweisung, damit in der Übungsanlage nicht schief gehen kann.
Am Übungsplatz selbst – etwas außerhalb des Stadtkerns – betreibt der private Verein „Ready4Fire“ eine aus drei Seefrachtcontainern bestehende Brandübungsanlage, wo mit echtem Holz ein Wohnungsbrand simluiert wird. Dies ist insofern etwas Besonderes, da es in Niederösterreich nur eine Handvoll Anlagen gibt, die die strengen Sicherheitsanforderungen erfüllen können. Im Gegensatz zu Gasfeuern (wie z.B. im Brandhaus der NÖ Landesfeuerwehrschule) müssen sich die Teilnehmer hier mit echtem Rauch und großer Hitze herumschlagen, was eine erhebliche Mehrbelastung mit sich bringt.
Im Container müssen die Übungsteilnehmer zunächst eine Hindernisstrecke überwinden und dann eine nachgestellte Wohnung nach einer Person durchsuchen. Abschließend können die Teilnehmer im 3. Container, dem „Brandraum“ das Verhalten des Feuers bei verschiedenen Löschmethoden beobachten und auch selbst ausprobieren. Insgesamt müssen die Feuerwehrleute zwei Mal „in den Container“, mit leicht abgewandelten Aufgabenstellungen. Begleitet werden sie dabei von einem fachkundigen Ausbilder, der den Ablauf leitet und ggf. Hilfestellung leistet.
Im Außenbereich wurde währenddessen mittels Versorgungsfahrzeug und Atemluftkompressor eine mobile Atemluftfüllstelle eingerichtet und die Geräte sofort wieder einsatzbereit gemacht. Um den Teilnehmern das Warten zwischen den Durchgängen zu verkürzen nahmen diese außerdem an einem s.g. „Strahlrohrtraining“ teil. Inhalt dieser Übung ist das effiziente und wassersparende Führen eines Strahlrohres. Die Feuerwehrleute sollen so lernen Brände rasch zu bekämpfen und Folgeschäden durch Wasser zu minimieren.
Nach fast 6 Stunden Training in Amstetten konnten sich die erschöpften, aber begeisterten, Feuerwehrleute wieder auf den Heimweg nach Grafenwörth machen.
Quelle: M. Ploiner, FF Grafenwörth