Die Landeswasserdienstleistungbewerbe in Marchegg gingen diese Woche über die Bühne.Bezirkskommandantstellvertreter BR Johann Zanitzer berichtet über eine sehr starke Teilnahme der Zillenbesatzungen aus dem Bezirk Tulln.

Marchegg im Bezirk Gänserndorf stand vergangenes Wochenende ganz im Zeichen der besten Zillenfahrer der NÖ Feuerwehren. 1600 Zillenbesatzungen kämpften von Donnerstag bis Samstag um Meter und Sekunden. Mit einer Zeit von 5,08 Minuten bewältigte Feuerwehrmann Manfred Pallinger von der Feuerwehr Allhartsberg im Bezirk Amstetten die 1600 Meter lange Strecke am schnellsten und ohne Fehler.

Um am Siegespodest ganz oben zu stehen, musste die Holzzille auf der March 600 Meter mit einem Schiffshaken stromaufwärts geschoben und stromabwärts gerudert werden. Auf der Strecke galt es dabei zudem mehrere Hindernisse zu bewältigen. Unter anderem die Aufnahme vom im Wasser treibenden Schwemmhölzern, die Fahrt durch eng gesetzte Torstangen oder eine vollständige Wende der Zille.

Um diese Herausforderungen zu bewältigen, müssen die Zillenfahrer das ganze Jahr hart trainieren. Die Fahrt in dem Rettungsgeräten erfordert nämlich nicht nur viel Kraft, sondern auch enorme Geschicklichkeit. Erst beim Hochwasser im Juni haben die Zillenfahrer bewiesen, dass durch ihren tollen Einsatz viele Menschenleben gerettet werden konnten.

Bei der Siegerehrung im Schloss Marchegg wünschte sich NÖ Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner, dass die Beliebtheit der Feuerwehren nicht mit den Pegelständen von Flüssen steigen oder fallen darf: „Unsere Mitglieder erbringen jeden Tag tolle Leistungen für unsere Gesellschaft. Das sollte man nie vergessen.“

Landesrätin Barbara Schwarz brach in ihrer Ansprache eine Lanze für das freiwillige Feuerwehrwesen: „Wenn nichts passiert, wird manchmal gefragt, ob der Ankauf des einen oder anderen Einsatzfahrzeuges oder der Neubau eines Feuerwehrhauses notwendig ist. Aber wenn der Ernstfall eintritt, dann ist man froh, wenn hervorragend ausgebildete Feuerwehrleute mit modernen Geräten rasch anrücken. Wir kennen ja Berichte aus anderen Ländern, wo es keine freiwilligen Feuerwehren gibt und es bis zu 45 Minuten dauert, bis die Helfer am Einsatzort sind. In Niederösterreich ist die Feuerwehr innerhalb weniger Minuten vor Ort.“



Text: Alex Nittner, LFKDO NÖ

Bilder: Herbert Scharl, FF Sitzenberg