Am Nachmittag des 07.01.2012 kam es aus noch ungeklärter Ursache zu einem schweren Verkehrsunfall mit einer eingeklemmten Person auf der S5 zwischen Grafenwörth und Grunddorf mit drei beteiligten Fahrzeugen. Da der Unfall-PKW mit der eingeklemmten Person seitlich zum Liegen kam verlangte der Einsatz den Feuerwehrleuten höchste Konzentration ab.
Nur wenige Minuten nach der Alarmierung war bereits das Rüstlöschfahrzeug auf dem Weg zum Einsatzort. Durch die fast durchgängig vorbildlich gebildete Rettungsgasse im Staubereich auf der S5 konnte rasch zum Unfallort vorgerückt werden – trotzdem scheinen einige Fahrzeuglenker den Sinn der Rettungsgasse noch immer nicht verstanden zu haben: Der frei werdende Fahrstreifen dient NICHT zum ausscheren aus dem Stau und NICHT um das eigene Fahrzeug zu wenden. Die Einsatzfahrzeuge kommen – GANZ SICHER! In Momenten, wo das Leben von Menschen auf dem Spiel steht, möchten Sie mit Sicherheit nicht schuld an einer Verzögerung der Einsatzkräfte sein…
Unmittelbar nach der Ankunft des ersteintreffenden Fahrzeuges am Einsatzort ging alles Schlag und Schlag und die intensive Ausbildung innerhalb der Feuerwehr Grafenwörth machte sich bezahlt: Unfallstelle absichern, Unfallfahrzeug (mittels Steckleiternteilen) sichern, Brandschutz errichten, Geräteablage herstellen. Danach begannen sofort zwei Teams mit dem hydraulischen Rettungsgerät sich zum Verletzten vorzuarbeiten. Während von der oberen Seite des Fahrzeuges ein Zugang für den Notarzt geschaffen wurde, schnitt das zweite Team mittels hydraulischer Schere und Force-Rettungsgerät eine Blechabdeckung im Heck des Fahrzeuges heraus um den Eingeklemmten später über die Kofferraum retten zu können. Neben dem schwerverletzten Lenker des weißen Fahrzeuges mit Wiener Kennzeichen, gab es auch noch 6 weitere Verletzte in den anderen Fahrzeugen, darunter auch zwei Kleinkinder, die jedoch glücklicherweise allesamt mit nur leichten Verletzungen davonkamen.
Nach einer Erstversorgung im Fahrzeug wurde der Patient auf die Schaufeltrage der FF Grafenwörth geschnallt und über das Heck aus dem Fahrzeug gerettet um anschließend vom inzwischen gelandeten Notarzthubschrauber ins Spital geflogen zu werden. Nun begannen die umfangreichen Aufräumarbeiten mit Unterstützung der Polizei bei der Unfallaufnahme, dem Abtransport der Unfallfahrzeuge zu einem gesicherten Stellplatz in Grafenwörth und dem beseitigen der Öllachen auf der Fahrbahn der S5.
Zurück im Feuerwehrhaus mussten dann noch umfangreiche Reinigungsarbeiten am eingesetzten, ölverschmierten Gerät durchgeführt werden bevor ca. 3 Stunden nach Einsatzbeginn wieder Einsatzbereitschaft gemeldet werden konnte.
Quelle: M. Ploiner, FF Grafenwörth