Gemeinsame Einsatzübung der Grafenwörther Gemeindefeuerwehren in der Landesfeuerwehrschule
Am Samstag, den 29. Mai 2010 fand eine Unterabschnittsübung des Feuerwehrunterabschnittes Grafenwörth statt. Unterabschnittskommandant HBI Friedrich Ploiner hatte dieses Mal einen besonderen Übungsort ausgewählt – nämlich das Übungsdorf der NÖ Landes-Feuerwehrschule in Tulln an der Donau. Ingesamt 42 Mitglieder mit 9 Fahrzeugen von den Feuerwehren Feuersbrunn, Grafenwörth, Jettsdorf, Seebarn und Wagram am Wagram sowie vom Roten Kreuz Tulln machten sich in den frühen Morgenstunden auf den Weg nach Tulln um pünktlich um 8 Uhr mit dem Übungsvormittag beginnen zu können.
Bereits um 7 Uhr fuhr ein Vorauskommando mit Last Grafenwörth nach Tulln um die Übungslagen vorzubereiten. Nach dem Eintreffen der Einheiten in der NÖ Landes-Feuerwehrschule wurden noch vor Übungsbeginn die Teilnehmer in 3 Züge aufgeteilt. Jedem Zug wurde ein Zugskommandant zugeteilt und die Mannschaft aus den Mitgliedern der anwesenden Feuerwehren zusammengewürfelt. Im Laufe des Vormittags musste jeder Zug drei Stationen absolvieren. Das Rote Kreuz war bei der Station 2 eingesetzt und unterstützte die übenden Kräfte der Feuerwehr.
Station 1 – Brandeinsatz
Die erste Station befand sich im Wohn- und Geschäftshaus des Übungsdorfes, wo ein Brandeinsatz geübt wurde. Unter der Führung des jeweiligen Zugskommandanten mussten die Teilnehmer mit Tank 1 Feuersbrunn und Pumpe Seebarn die vorgegebene Lage meistern. Unter anderem mussten ein Innenangriff und eine Menschenrettung durchgeführt werden. Der Stationsbetreuer LM Manfred Ploiner achtete besonders darauf, dass nach dem Stand der Technik und Taktik vorgegangen wurde. Unter anderem wurde der Einsatz der Wärmebildkamera des Abschnittsfeuerwehrkommandos zur Personensuche und das Vorgehen bei einem Atemschutznotfall über eine sogenannte Anleiterbereitschaft beübt.
Station 2 – Technischer Einsatz
Bei dieser Station am Bauernhof des Übungsdorfes wurde der jeweils übende Zug in 2 Gruppen geteilt. Die erste Gruppe übte eine Menschenrettung aus einem Silo und die zweite Gruppe musste eine Person, welche unter einen Rundballen geraten war mit Hilfe von technischem Gerät befreien. Unter der Anleitung der beiden Stationsbetreuer BI Jürgen Überraker und LM Reinhard Widemann wurden die gestellten Aufgaben hervorragend gelöst.
Zur Rettung der verletzten Person im Silo musste zunächst ein Leiterdreibein errichtet und ein Feuerwehrmitglied sowie ein Sanitäter in den Silo abgeseilt werden. Anschließend wurde die Person mittels Schaufeltrage und Korbtrage durch eine seitliche Luke ins Freie gebracht. Für die 2. Gruppe simulierte der Heurundballen einen umgestürtzten Behälter, welcher durch sein Eigengewicht nicht mehr mit Muskelkraft bewegt werden konnte. Durch den Einsatz von Hebekissen mussten die Einsatzkräfte die Übungspuppe aus ihrer Lage befreien.
Station 3 – Drehleiter
Bei der dritten Station war die Freiwillige Feuerwehr Tulln-Stadt mit der Drehleiter anwesend. Hier wurde den Teilnehmern von den beiden Mitgliedern das Fahrzeug im Detail erklärt und die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten gezeigt. Natürlich wurde auch praktisch die Menschenrettung mit einer Krankentrage über die Drehleiter geübt. Zum Abschluss wurde auch der Wasserwerfer auf der Drehleiter eingesetzt und die Teilnehmer konnten sich selbst in luftige Höhen wagen.
Im Laufe des Vormittags wurde auch eine Frühstückpause gemacht, welche natürlich bereits für Gespräche über den Übungsvormittag genutzt wurde. Zum Abschluss wurde auch noch eine Übungsbesprechung abgehalten. Die Teilnehmer zeigten sich durchwegs begeistert von dieser interessanten und lehrreichen Unterabschnittsübung. Besondere Highlights waren Drehleiter und die Wärmebildkamera. Auch die Zusammenstellung der einzelnen Züge mit Mitgliedern von allen Feuerwehren wurde gut angenommen. Ein besonderer Dank gilt dem Roten Kreuz und der Feuerwehr Tulln-Stadt für die Teilnahme.
Text: OLM Ing. Markus Eckenfellner & LM Manfred Ploiner