Mehr als 100 Teilnehmer von Feuerwehr und Rettung fanden sich am Samstag, 14.02.2009 in Grafenwörth beim Blaulichtforum ein. Thema der von AFKDO Kirchberg/Wagram organisierten Fortbildungsveranstaltung war das taktische Vorgehen beim Großunfällen bzw. Massencrashs. Durch die überraschend hohe Zahl an Teilnehmern aus den Bezirken Tulln, Krems, Horn, Hollabrunn, St. Pölten und Baden musste die Veranstaltung kurzfristig in den Turnsaal der VS Grafenwörth verlegt werden, wo Bezirksfeuerwehrkommandant OBR Josef Huber (Bez. Neunkirchen), Bezirksrettungskommandant Stefan Kratky, Helmut Spieslehner, Psychologe beim Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes und Jörg Würzelberger, Chefredakteur der Zeitschrift „FeuerwehrObjektiv“ via Videobeamer einige interessante Vorträge gestaltet hatten.
Als erstes stellte Stefan Kratky vom RK Tulln das Vorgehen der Rettungskräfte im Großschadensfall vor und gab einen Einblick in die interne Organisation des Roten Kreuzes. Am Beispiel des Autobusunfalls in Schrems 2006 wurden die neue Taktik der Rettung präsentiert und die Schnittstellen zur Feuerwehr erläutert.
Nach einer kurzen Pause hatte OBR Josef Huber, welcher auch Feuerwehrkommandant der FF Aspang/Wechsel ist einen Vortrag zum Thema „Vorgehen der Feuerwehr“ vorbereitet. Die auf der Südautobahn gesammelten Erfahrungen verpackte OBR Huber in anschauliche Tipps und Tricks für den Einsatz auf Autobahnen im Staubereich. Anhand einiger Bilder wurden auch hier diverse Unfälle der letzten Jahre aufgearbeitet. Zum Schluss seiner Ausführungen lieferte OBR Huber noch eine kleine „Zugabe“ in Form eines beeindruckenden Erfahrungsberichtes des Großbrandes bei der Fa. Neupack in Hirschwang.
Ein spezielles – oft unterschätztes – Thema behandelte im Anschluss Helmut Spieslehner vom Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes Tulln. Die Arbeit und die Einsatzmöglichkeiten des KIT standen dabei im Zentrum seines Vortrages. Von der Anforderung des KIT-Teams über die psychischen Effekte von Unfällen bei Einsatzkräften, Beteiligten und Verwandten bis zu den Therapiemöglichkeiten wurden viele interessante Themenbereiche angschnitten.
Zum Abschluss folgte noch Jörg Würzelberger, Chefredakteur der Fachzeitschrift „FeuerwehrObjektiv“ mit einem Referat über Medienarbeit und Krisen-PR bei Großeinsätzen. Der Umgang mit Medienvertretern war dabei genauso Gegenstand seiner Ausführungen wie Tipps für Interviews und Pressekonferenzen und das Thema „Medienethik“.
In den Pausen zwischen den Vorträgen hatte die FF Grafenwörth Getränke und belegte Brötchen der Fa. Hnuta vorbereitet und es konnte ausgiebig mit den durchwegs kompetenten Referenten diskutiert werden.
Text: Feuerwehr Grafenwörth
http://www.ff-grafenwoerth.at/